Sicheres Fahrradfahren in Planegg

Karl Valentin lässt grüßen!

Ein Gastbeitrag von Rupert Nebauer

Es geht um ein Thema, mit dem wir alle täglich konfrontiert sind: Das Zusammentreffen von Fahrradfahrern mit anderen Verkehrsteilnehmern. Ein besonderes Anliegen sind mir dabei die Schulkinder, die auf abenteuerlichen Wegen mit dem Fahrrad zur Schule fahren müssen.

Es gibt in Planegg auf vielen wichtigen Routen entweder gar keine Wege für Radfahrer, oder aber auf die Straße aufgemalte Fahrradwege. Man könnte meinen, die Piktogramme auf der Straße seien eine gute Idee wenn es denn genügend Raum für alle gäbe. Die Realität sieht anders aus: Neben einem Auto, und erst recht neben einem größeren Fahrzeug, bleibt ganz einfach kein Platz für die Radler.

Da helfen auch die besten Malkünste nicht.

Und es kommt noch schlimmer: An vielen kritischen Stellen, z.B. Ampeln oder Kreuzungen, verschwindet der aufgemalte Fahrradweg plötzlich „im Nirwana“, so dass sich der Fahrradfahrer gerade an gefährlichen Engstellen zwischen Autos, Bussen und Lastwagen wiederfindet.

Wer kann sich so etwas ausgedacht haben?

Man kommt unschwer auf den früheren Planegger Bürger Karl Valentin, der bereits vor über 80 Jahren in einem Dialog eine „neue Verkehrsordnung“ entworfen hatte. Dabei wird jeder Kategorie von Verkehrsteilnehmern eine bestimmte Tageszeit, ein bestimmter Tag, ein Monat, ein Jahr, ein Jahrzehnt, ein Jahrhundert(!) zugewiesen, damit es nicht zu Kollisionen kommen kann…

Jedenfalls wäre eine Umsetzung dieser skurrilen Vorschläge eines Komikers sicherer als aufgemalte Fahrradwege, die hoffentlich bald zugunsten echter Fahrradwege und zeitgerechter gleichberechtigter Verkehrslösungen wieder verschwinden werden.

Sonst könnte am Ende noch jemand auf die Idee kommen, zusätzliche Wege für die neuen E-Roller auf die Straßen zu pinseln…