Warum Kommunalpolitik jeden angeht!

Gastbeitrag von Wolfgang Cebulla

Die Redaktion: „Herr Cebulla, als Vermessungsingenieur, begleiten Sie bedeutende Bauvorhaben. Sie arbeiten in der freien Natur und sind so jeden Tag direkt dem Wetter ausgesetzt. Können Sie daher den Klimawandel beobachten?“

W. Cebulla: „Ja genau! Die sich daraus ergebenden Folgen für Mensch, Tier und Umwelt einzuschätzen, beschäftigt mich schon seit langem. Bereits beim Bau des Münchner Flughafens im trockengelegten Erdinger Moos fiel mir ein mikroklimatisches Phänomen auf.

Aufkommende Gewitterwolken, die genau auf unsere Baustelle zuzogen, wurden durch die aufsteigende Thermik vom gerodeten Baufeld aus, geteilt und zogen seitlich links und rechts vorbei. Ein ähnliches Verhalten ist auch über den großen, aufgeheizten Flächen in den Kiesgruben im Planegger Wald zu erkennen. Gerade die Frage, was man vor Ort gegen eine fortschreitende Umweltzerstörung unternehmen kann, ist mir ein großes Anliegen. Neben der Natur sind mir jedoch auch die Menschen wichtig. So kümmere ich mich seit Jahren als Betriebsrat und Gewerkschaftsmitglied aktiv um die Bedürfnisse meiner Kolleginnen und Kollegen.“

Die Redaktion: „Ist das Ihre Motivation, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?“

W. Cebulla: „Ganz sicherlich! Meine Frau brachte mich, als gebürtigen Münchner, ins Würmtal. Seit mehr als 20 Jahren leben wir nun in Planegg und wissen die Nähe zur Natur, zu Wiesen, Wald und Würmauen zu schätzen. Sie zu erhalten gilt es, wenn man die Lebensqualität hier vor Ort bewahren möchte.“

Die Redaktion: „Dies erklärt auch Ihre Ablehnung, großflächig weitere Grünflächen in Planegg zu versiegeln?“

W. Cebulla: „Der Grund für meine Frau und mich die von der Gemeindeverwaltung, SPD und FWD favorisierten Bauvorhaben „Im Grund“ und „Am Klopferspitz“ kritisch  hinterfragt zu haben, ist einfach zu erklären. Ich bin überzeugt, dass das Gemeinwohl mehr wiegt als wirtschaftliche Interessen Einzelner oder das ständige Expansionsstreben mit dem damit verbundenen hohen Verkehrsaufkommen. Deshalb gründeten meine Frau und ich eine Bürgerinitiative. Ich sammelte mit  gleichgesinnten Mitstreitern/innen in nur wenigen Wochen über 900 Unterschriften zum Erhalt dieser Grünflächen in unserer Gemeinde.“

Die Redaktion: „Und hatten Sie Erfolg mit der Aktion?“

W. Cebulla: „Sogar außerordentlich großen!. Eine Bebauung im Außenbereich ist vom Tisch. Im neuen Flächennutzungsplan bleiben die umstrittenen Gebiete weiterhin als Grünflächen erhalten. Ich habe festgestellt, dass man mit Energie auch in fast aussichtslosen Situationen etwas bewegen kann.

Einsatz und Beharrlichkeit führten schließlich zum Erfolg. In einer Gemeinde sollten die Bürger die Politik mitbestimmen. Die Erfahrung der Vergangenheit hat mich dazu ermutigt, mich auch bei neuen Themen in der Zukunft einzubringen, – ab jetzt auf Seiten der FDP!“