Ein Beitrag von Rupert Nebauer
Klein hat alles angefangen, vor über 20 Jahren; initiiert und der damaligen Schulleiterin und von engagierten Eltern, die sich eine Mittagsbetreuung für ihre Kinder wünschten. Unter uns Gründungsmitgliedern bestand Einigkeit, dass sich dies am besten in Form einer Elternkooperative verwirklichen ließe.
Wir gründeten den Verein „Mittagsbetreuung Martinsrieder Grundschule“, dessen stellvertretender Vorsitzender ich lange Zeit sein durfte. Uns wurde die sogenannte „Black Box“ im Untergeschoss der Schule zur Verfügung gestellt, ein wirklich dunkler Raum mit schwarz gestrichenen Wänden.
Daher kommt auch der Name „Bärenhöhle“
Erst einige Jahre später konnte die Mittagsbetreuung in die Räume unterhalb des Kinderhorts umziehen. Verbunden mit viel Eigenarbeit und getragen vom Idealismus der Vereinsmitglieder und des Personals entstand seinerzeit ein erfolgreiches Modell, das bei den Kindern, Betreuern und Eltern gleichermaßen großen Zuspruch fand. Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen stieg von Jahr zu Jahr.
Doch die Zeiten änderten sich und es stellt sich heute die Frage: Ist das „alte“ Konzept organisatorisch noch zeitgemäß, entspricht die Betreuung modernen Standards und gibt es für die Unterbringung bessere Alternativen als die ursprünglich als Übergangslösung gedachten Räume.
Die Leitung der Grundschule Martinsried wünscht sich seit Jahren die Einrichtung einer „Offenen Ganztagsschule“.
Die FDP-Planegg hat einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht, der genau dieses Thema aufgreift: Es geht dabei u.a. darum, die räumlichen Voraussetzungen für die Einführung einer solchen Offenen Ganztagsschule zu prüfen, sei es im Rahmen des bestehenden Gebäudes oder durch einen zeitgemäßen Erweiterungsbau.
Aus persönlicher Erfahrung kenne ich die Nachmittagsbetreuung am Feodor-Lynen-Gymnasium und weiß, dass dort das Konzept der Offenen Ganztagsschule bereits seit 2003 sehr erfolgreich besteht, als ein – bis auf das Essen – kostenfreies Angebot mit Hausaufgabenbetreuung, musischem, sportlichem oder kreativem Unterricht sowie sozial-pädagogischer Erziehung.
Außerdem geht die Offene Ganztagsschule inhaltlich über eine Mittagsbetreuung hinaus: Die Bildungs- und Betreuungsprogramme können sehr breit gestaltet, unter der Aufsicht und der Verantwortung der Schulleitung organisiert und mit dem Vormittagsunterricht thematisch verknüpft werden. Dies kommt unmittelbar den Kindern zugute, die dadurch gezielter und bedarfsgerecht gefördert werden können.
Ein weiterer, wesentlicher Aspekt ist die Finanzierung: Durch die heutzutage zur Verfügung stehenden, großzügig bemessenen staatlichen Fördermittel wird nicht nur die Gemeinde, sondern es werden insbesondere auch die Eltern finanziell entlastet.
Die Ausbildung unserer Kinder ist eine Investition in die Zukunft. Sie haben es verdient, eine optimale und zeitgemäße Betreuung in einem angemessenen Umfeld zu bekommen!