Mathematikabitur in Bayern 2019

Gastbeitrag von Dr. Christian Haugg

FDP-Planegg unterstützt die Petition der Schüler.

Nachdem im vergangenen Jahr eine Inflation der Einser-Abiturergebnisse öffentlich beklagt wurde und vor einer Entwertungstendenz der gymnasialen Abschlüsse gewarnt wurde, scheint die damalige Kritik ganz offensichtlich dazu geführt zuhaben, dass bei der diesjährigen Mathematikprüfung in der anderen Richtung über jegliches Ziel hinausgeschossen wurde…

Dass sich innerhalb der letzten zehn Jahre der Anteil an Abiturienten in Bayern, die mit einem Notendurchschnitt von 1,5 oder besser abschnitten, von 8,3% auf 13,8% erhöhte und sich der Notendurchschnitt auf einen Rekordwert von 2,28 entwickelte, mag Anlass zu einer fachlichen Diskussion geben. Jedoch darf die Einschätzung Michael Schwägels, des Vorsitzenden des Bayerischen Philologenverbands – „Ein Einser-Abitur darf nicht zur Mogelpackung werden. Wo sehr gut draufsteht, muss auch sehr gut drin sein.” – nicht zur Folge haben, dass auf dem Rücken eines Abiturjahrgangs, der unsachgerechte Versuch unternommen wird, Fehlentwicklungen der Vergangenheit durch willkürliche Maßnahmen gerade zu rücken. Die völlig übertriebene und unverhältnismäßige Verschärfung der heurigen Abiturprüfung im Fach Mathematik hat daher zu Recht zu einem massiven Protest am Vorgehen der zuständigen Behörden geführt. Die unmittelbar im Anschluss an die Prüfung initiierte Petition, für eine angemessene und faire Bewertung der Prüfung, die in kürzester Zeit mehrere tausend Unterstützer fand, zeigt dies eindrucksvoll. Dass es sich hier nicht nur um die grundsätzliche Problematik, junge Menschen am Ende ihrer schulischen Ausbildung entmutigt und frustriert zurückzulassen, sondern auch um die weitergehende Frage des Bildungssystems und der Chancengleichheit handelt, der eine politische Dimension zukommt und deshalb auch auf dieser Ebene zu thematisieren ist, ist evident.

Aus den vielschichtigen Kontakten und den jüngsten Reaktionen von betroffenen Jugendlichen und Eltern, welche die FDP Planegg erreichten, fordert sie die Landtagsfraktionen auf, sich in dieser Angelegenheit nachdrücklich zu engagieren und bei den zuständigen Stellen auf politischer- wie auch auf Verwaltungsebene tätig zu werden.
Diese sollen Ihren ganzen politischen Einfluss geltend machen, damit der angerichtete Schaden möglichst kein nicht mehr hinnehmbares Ausmaß annimmt.

Unterstützen Sie bitte die Petition der Schüler!

https://www.change.org/p/kultusministerium-bayern-bewertung-des-mathe-abiturs-2019-in-bayern-anpassen